Nationalpark-Chef trifft Bürgermeister der NationalparkStädte zum ersten Jahresaustausch

Exkursion ins Schutzgebiet entlang der Brockenstraße

Das Treffen diente dem gegenseitigen Kennenlernen und dem Austausch über die Arbeit der Nationalparkverwaltung und Anliegen und Belangen der Kommunen. Die Gesprächsrunde mit anschließender Exkursion in das Nationalpark-Gebiet war der Auftakt für ein nun jährliches Treffen dieses Kreises. Gastgeberin Christiane Hopstock, die Ortsbürgermeisterin von Schierke, begrüßte im dortigen Rathaus neben Dr. Pietsch die Oberbürgermeisterin von Goslar, Urte Schwerdtner, den zukünftigen Oberbürgermeister von Wernigerode, Tobias Kascha, in Vertretung des ausscheidenden Peter Gaffert, den Ilsenburger Bürgermeister Dennis Loeffke, Ronald Fiebelkorn, Bürgermeister der Stadt Oberharz am Brocken, Christopher Wagner, Bürgermeister von Herzberg am Harz, den Bad Lauterberger Bürgermeister Rolf Lange sowie weitere Mitarbeiter der Stadtverwaltungen. Osterodes Bürgermeister Jens Augat wurde von der Stadtförsterin Rebecca Rathmann vertreten. Braunlages Verwaltungschef Wolfgang Langer kam aus terminlichen Gründen später nach Schierke.

Konstruktiv kritische Begleitung der Arbeit erwünscht Dr. Pietsch lud die Bürgermeisterin und die Bürgermeister ein, sich mit Anliegen und Fragen jederzeit an ihn und die Nationalparkverwaltung zu wenden. Man werde versuchen, gemeinsam Lösungen für deren Anliegen zu finden, versprach er, betonte jedoch: „Wir sind nicht nur ein touristischer Magnet und ein touristischer Dienstleistungsbetrieb“ – ein Hinweis auf die vorrangige Bedeutung des Naturschutzes im Nationalpark, der mitunter in Konflikt zu anderen Ansprüchen und Nutzungswünschen steht. Er wünsche sich eine konstruktiv kritische Begleitung der Arbeit der Nationalparkverwaltung, so Pietsch weiter. „An dieser werden wir gemeinsam weiter wachsen.“

Zum Einstieg gab Pietsch Bürgermeisterin Schwerdtner und ihren Amtskollegen einen aktuellen Überblick über Aufgaben und Arbeit der Nationalparkverwaltung sowie die Entwicklung des Schutzgebietes und schnitt dabei auch die in der Öffentlichkeit kritisch begleiteten Themen Fichtensterben, Totholz und Waldbrandgefahr an. Auch lud er die Kommunen ein, sich dem Netzwerk der Nationalpark-Partner anzuschließen, die sich einem nachhaltigen und umweltgerechten Tourismus in der Harzregion verschrieben haben. Themen, die aus dem Kreis der Bürgermeister angesprochen wurden, waren u. a. die Errichtung von Windenergieanlagen in Wäldern – innerhalb des Nationalparkgebietes gesetzlich ausgeschlossen – und der Wunsch nach einer verstärkten Anpflanzung von Laubbäumen entlang von Wegen, wo die Totholzkulisse für Besucher abschreckend wirke.

Diese erfolge bereits, so Pietsch, wo es mangels natürlichen Verjüngungspotentials erforderlich erscheine. Auch nach der Anwesenheit von Wölfen im Nationalpark erkundigten sich die Bürgermeister. Pietsch erläuterte, dass immer mal wieder einzelne Tiere dokumentiert werden konnten, bislang aber noch kein Rudel festgestellt wurde. Das Kommunikationsangebot des Nationalparkchefs und der offene Austausch in der Runde wurde von den Anwesenden begrüßt. Tobias Kascha sagte hinsichtlich des neuen Gesprächsformats: „So eine Konstellation haben wir uns gewünscht. Das sollten wir fortsetzen.“ Den Abschluss bildete eine kurze Exkursion ins Schutzgebiet entlang der Brockenstraße, bei der Pietsch weitere Erläuterungen zum Waldwandel gab und Fragen dazu beantwortete.

Foto oben: Den Abschluss bildete eine kurze Exkursion ins Schutzgebiet entlang der Brockenstraße, bei der Nationalpark-Leiter Dr. Pietsch (Mitte, 4. Von links) weitere Erläuterungen zum Waldwandel gab und Fragen dazu beantwortete. (Foto: Martin Baumgartner, Nationalpark Harz;